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Produktbeschreibung

fünf Sterne
ERLKOENIGS LIEBLINGSBÜCHER

>> Wallstein, Göttingen 2009
Hardcover mit Schutzumschlag, 294 Seiten


Verlagstext:

»Ist das Leben ein seltsames Höhlensystem?«, fragt sich Lisa, als sie ihr Fotografiestudium abbricht, auf einen Brückenbogen klettert und die Kamera auf die Bahngleise wirft. Australien ist ihr gerade weit genug. Sie geht nach Sydney, wo sie bei Marc wohnt, dem fürsorglichen Ex-Freund ihres Bruders, und sich ins rauschende Leben stürzt. Atemlos sucht sie neue Bekanntschaften und wirft sich zwischen die schillernden Nachtgestalten in der Oxford Street. Aber Fotos bleiben auch in Australien wichtig für sie. Nicht nur, weil Lisa sechs unentwickelte Filmrollen mitgenommen hat, auf denen jemand zu sehen ist, der ihr einmal viel bedeutete und, auf verlorene Weise, immer noch bedeutet. Sondern auch, weil sie auf der Straße ein einzelnes Foto findet, auf dem sie selbst in einer ihr vollkommen unbekannten Umgebung zu sehen ist.
Sie läßt sich auf das seltsame Spiel ein und macht sich auf die Suche nach diesem Café, immer begleitet vom ironisch­philosophischen Fragenkatalog des Künstlerduos Fischli & Weiss. So hangelt sie sich durch Merkwürdigkeiten ihres Alltags, entwirft lustvoll Erklärungen, verzweifelt, dass alles immer anders kommt als gedacht, und macht neue, ganz unerwartete Erfahrungen. Die Grenzen des Realen verschwimmen, und die Polaritäten der Geschlechterfestlegung sowieso.

Erlkoenig sagt:
Lisa hat kein Glück mit Männern. Vielleicht liegt das ja an ihrer Vorliebe für die eher queeren Modelle, die sie an den Tag legt. Zuerst ist da B., der so ganz anders ist, so anders, dass er am liebsten Frauenkleider trägt, unter denen Lisa dann aber handfeste Liebesspuren findet, die ihm sein Freund unter Liebesschmerzen beibringt. Lisa wird ein paar tausend Flugkilometer und eine nächtliche Fahrt um den Ayers Rock (p.c.:Uluru) brauchen, um die B.-Gespenster los zu werden. Als ihr zu Hause die Decke auf den Kopf zu fallen droht, nimmt sie eine Einladung von Marc nach Sydney an, einem Ex ihres Bruders Elias. Marc gewährt Lisa Unterschlupf, bis sie einen Job und eine andere Bleibe gefunden hat, doch beides will nicht so richtig klappen. So bleibt Lisa bei Marc kleben, bis er sie –vier Wochen vor Ende des Romans- vor die Tür setzt, in der Hoffnung („die an sich ein ziemlich sadistisches Konstrukt ist“, wie Lisa meint.) dass sein Ex Jonas wieder bei ihm einzieht. Dazwischen passiert so allerhand im Liebesleben von Lisa: sie verliebt sich unsterblich in den schlaksigen Nick, der aber Linn nachtrauert, weshalb Lisa ihre unstillbare Sehnsucht nach körperlicher Nähe durch heftigen Sex mit Ben kompensiert, („Ben’s holziger Geruch mischte sich mit B.’s Teerosenduft“) In aussichtslosen Situationen –und derer sind viele- befragt Lisa ihr Orakel: das Kultbüchlein des Künstlerpaares Fischli & Weiss „Findet mich das Glück?“, dessen Weisheiten sich leitmotivisch durch den Roman ziehen. Ihr Pendant finden die Sprüche in Haiku-artigen Gedichten, die Lisa mit Elias erfindet, um das Leben zu meistern. Bei so viel Poetik wundert es die LeserIn auch nicht wirklich, dass Lisa mitten in Sydney Fotos von sich findet und mit ihnen quasi eine neue Familie, zu der auch Mora gehört, ein Transgender-Wesen, das Marc und Lisa auf einen Trip ins australische Outback begleitet. Priscilla lässt grüßen…