Produktbeschreibung
Kartoniert, 211 Seiten
Vergriffen
Ein gutes Exemplar vorrätig, Seiten etwas nachgedunkelt.
Verlagstext:
Die Handlung des Romans L.A. Affäre ist im Groben schnell erzählt: Icherzähler Ben ist mit 29 Jahren dabei ein neues Leben zu beginnen. Nach zwei Jahren transatlantischer Beziehung verkauft er in Berlin sein Hab und Gut und verlässt die Stadt in freudiger Erwartung emotionaler Glückseligkeit. Zwei Stunden hatte er am Flughafen gewartet, doch von seinem Lover keine Spur. Seinen Empfang in L.A. stellte er sich romantischer vor.
Kriss Rudolph beschreibt in seinem ersten Roman Bens Zeit in Hollywood -- das stinkende Hotelzimmer, der verhinderte Rückflug, erste Freunde, die Suche nach einem WG-Zimmer, der erstbeste Job als kartenverkaufender Pressetexter für ein Theater am Sunset Boulevard. "Der Plan heißt: nicht aufgeben" und Ben schlägt sich gut. Der Autor spielt mit dem Leser geschickt zwischen Traum und Fiktion. Dazu begleitet mit Musikzeilen von den Carpenters, Madonna und genügend Martinis. Diese genießt Ben auch mal gerne in West Hollywood beim Santa Monica Boulevard, wo es "so schwul (ist), dass man die Zebrastreifen als Laufsteg betrachtet“.
Den sich mehrenden Depressionen im dauerhaft sonnigen Kalifornien setzt Rudolph eine kräftige Portion (schwulen) Humor und eine durchweg bildhafte und ausdrucksstarke Sprache entgegen. So erinnern die Blüten einer Reihe Strelitzien an grell geschminkte Drag Queens, dreizeilige Ahs und auch ein Jauch ähnlicher Quizmaster mit der Ausstrahlung eines Sparkassenangestellten blockieren die Mundwinkel nicht Merkel-mäßig. Ganz im Gegenteil, Rudolph hält den Leser nicht nur bei Laune, nein er toppt die zum schamhaareraufende Situation, akzentuiert, überrascht und unterhält. Wenn es sein muss auch mit Gesichtsfisten (mit der Faust im Gesicht). Ein aufmunterndes Erstlingswerk, das nicht nur über mögliche Frühjahrsdepressionen hinweghilft, sondern ein vergnügsamer Begleiter im Sommer und an alle Orte ohne kaputte Gedächtniskirche ist. --Mathias Mahler
