Produktbeschreibung
Hardcover, 237 Seiten
Vergriffen
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Verlagstext:
Das Krachen im Kopf: Die Tragödie einer unmöglichen Begierde.
Foelske konfrontiert den Leser mit dem reinen Grauen, dem abscheulich Außergewöhnlichen, wie es nach Hugo von Hofmannsthal kein deutscher Autor mehr darzustellen gewagt hat. Liebe und Tod gehen eine schlimme Verbindung ein: der Tod nicht als Folge, sondern als Bedingung der Liebe. "Eiszeit" beschwört die Schattenseite der Zivilisation - die Geschichte des verzweifelten Mörders Rosko berührt meisterhaft elementare Bedingungen der menschlichen Existenz.
Das Leben Immanuel Roskos steht unter dem Einfluss eines schlimmen Geheimnisses: Nur durch das Ausleben immer brutalerer Gewaltphantasien kann er seine psychologische Impotenz überwinden, doch seine moralischen Werte verbieten es ihm, diesen Weg zu gehen. Als vermögender Müßiggänger versucht er, sich durch die Überflutung mit Kunsterlebnissen aller Art zu betäuben, doch mit zunehmendem Alter wird der Druck immer gewaltiger. Dann begegnet er dem skrupellosen Hermann Peitz, und sein Schutzpanzer zerbricht. Die Verwirklichung seiner Wünsche führt ihn in den Wahnsinn.
Foelske stellt sein langjähriges Kernthema, die Verbindung von Impotenz und Gewalt, in das Zentrum seines neuen Romans, und gibt dem Leser damit schwer verdauliche Kost. Andererseits lässt er die Geschichte seines dunklen Helden Rosko von dessen Freund Maximilian Flaut berichten, ein Kunstgriff, den er Thomas Manns "Dr. Faustus" entliehen hat, und schafft so eine Vermittlungsinstanz, die den Leser behutsam in die Abgründe der Handlung hineinführt. "Eiszeit" ist so schaurig wie großartig, ohne Zweifel das Meisterwerk des Autors. Pressestimmen
Wer dieses Buch zu Ende gelesen hat, hat Ausweglosigkeit mit beklemmender Intensität neu erfahren.
(Siegfried Straßner in Nürnberger Schwulenpost Februar 2002)
Man sollte den Titel dieses Buchs wörtlich nehmen. Wer es liest,
beginnt zu frösteln. ... Auf den ersten Blick könnte man denken, Foelske
seziere einen Sadisten, aber Rosko ist zu vielschichtig, um ihn mit
einer Formel erfassen zu können. ... Ein großartiger, beklemmender Roman
eines Schriftstellers, der seine Klasse nicht zum ersten Mal unter
Beweis stellt.
(aK, 1/2002)
Im Vergleich etwa zu den drogenschweren Schlachtfesten des
US-Amerikaners Dennis Cooper, dessen Texte vor dem Schrecklichen nicht
Halt machen, wirkt Foelskes Roman nahezu keusch. Der Autor, zumindest
aber der Erzähler Flaut macht den Eindruck, befangen zu sein in seiner
Fassungslosigkeit. Die atemlosen Textschleifen scheinen in höchster Not
nach der Lücke zu suchen, nach dem Ausweg, dass es nicht so kommen möge,
wie es schließlich doch kommt. ... Dem Schriftsteller Walter Foelske
ist ein Buch gelungen, das etwas Unbequemes und Seltenes wagt, indem es
sich dem eitlen Tagesgeschäft völlig verweigert und einen Zugang sucht
zur maßlosen, endgültigen Finsternis, die uns ebenso ausmacht wie die
Liebe und das Licht.
(Michael Sollorz in Hinnerk, Dezember 2001)
